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Die Landung

Die Landung

Landung auf einem Planeten einer fernen Galaxie

„Freie Sicht in 02, Landung in 04“

Wir sahen auf die Löcher in der Wand, aus der die Stimme des Navigators kam und stellten uns bereits die Landung vor, den Anblick, der uns erwarten würde. Dann durchdrangen wir die dichte Wolkendecke aus Methan und Stickstoff. Endlich war es soweit, wir erblickten während des Sinkflugs eine bizarre Landschaft unter uns.

Als unser Raumschiff festen Boden unter den Füßen hatte, schalteten wir erst einmal alle Maschinen ab und lauschten in der Stille unseres Landemoduls nach draußen. Selbst durch die dicken Schaumstoffwände hörten wir ein schnarren, kratzen und zwitschern, das sich so anhörte, als wenn jemand den richtigen Sender suchte.

Wir saßen minutenlang einfach da und hörten der fremden akustischen Welt zu. Dann starteten wir unseren Kernauftrag, legten unsere Raumanzüge an und öffneten das Schott. Als Botschafter war ich als erster verpflichtet, den fremden Boden zu betreten. Zuerst steckte ich den Kopf durch die Türe und sah mich um. Das heißt, ich drehte meinen Kopf nach allen Seiten, aber von sehen konnte man hier nicht sprechen. Sehen bedeutet, die Lichtstrahlen aufzunehmen die von Objekten reflektiert werden und mit dem Hirn zu verarbeiten. Hier gab es zwar viele verschiedene Lichtfrequenzen, die auf mein Auge feuerten, aber ich sah nur verschwommene Farbflecken, die sich ineinander schoben und ihre Wellenlänge veränderten. Perspektivisches Sehen war nicht möglich, so konnte ich auch keine Entfernungen abschätzen.

Manchmal zitterten die Erscheinungen , so dass mir schwindlig wurde. Ich musste auf irgendetwas bekanntes schauen, damit ich mich nicht übergeben musste. Ich sah auf meine Fußspitzen, war mir aber gar nicht mehr sicher, ob sie zu mir gehörten. Nun klopfte mir die Kommandantin des Schiffs, die sich hinter mir in der Schleuse befand auf die Schulter und deutete mir weiterzugehen.

Nur mehr auf mein Gefühl in den Zehen verlassend, suchte ich mit den Füssen halt an der Ausstiegstreppe. Auf der letzten Stufe machte ich halt. Obwohl ich wusste dass der Boden fest sein musste – unser Raumschiff stand ja darauf – traute ich meinen Augen nun noch weniger. Der Boden waberte wie Wasser oder waren es Ölflecken auf glitschigem Grund? Betrat ich eine riesige Leinwand auf der ein psychedelischer Film ablief?

Es wurde dunkel, ein Schatten schob sich auf uns zu. Etwas Riesiges verstellte mir die Sicht auf den soeben entdeckten Planeten. Das war vor drei Tagen. Am Kommandotisch herrscht gedrückte Stimmung. Unsere Kommandantin weiß immer noch nicht, was sie in ihrem Bericht schreiben soll. Es war nicht Angst, die uns umkehren ließ, es ist die Hoffnungslosigkeit.

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