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Café Bluebox

“Eigentlich könnte man sich daran gewöhnen, dass die Köchin gerade einkaufen ist. Ein weiterer Schritt zur Langsamkeit. “

Sowas sagte Doris andauernd.
Von ihrer Erkenntnis beeindruckt, schrieb ich eine Notiz in mein Skizzenbuch.

Es fühlt sich an wie “blauer Montag”, das Café Bluebox an einem Mittwoch Morgen. Ein Morgen der Langsamkeit. Wir hatten uns zwei Tage freigenommen, um als Touristen durch Wien zu wandern, in Kaffeehäusern zu sitzen und einige Ausstellungen zu besuchen.

Zu beginn der Städtetour war ein ausgiebiges Frühstück angesagt. Zuvor kauften wie uns in einer Non.Profit-Buchhandlung ein paar Bücher von Jane Lidloff, Thomas Bernhard und Peter Handke. Und das, obwohl ich mir diesmal kein Buch kaufen wollte und wenn, dann nicht schon wieder den Handke.

Aber es schien aus den Regalen zu schreien: “Erlöse mich, ich bin um gelesen zu werden und nicht um zu vergilben.” Schrie es nicht so aus allen Büchern? So könnte man fragen. Aber Handke schrie aus seinem Buch so eindrucksvoll und bedeutungsschwer wie nur er es konnte. Das Schreien traf meine Seele, griff nach meinen Sehnsüchten und zerrte die heraus, die Handke hieß.

Wir waren die ersten Gäste im Lokal. Ein kalter Terrazzoboden und alter Zigarettenrauch ließ mich kurz zögern. Ein freundlicher Kellner mit längeren zurück gebundenen Haaren und alte Hollywoodmusik ließ uns bleiben.
“Zwei Frühstück bitte!”
“Tut mir echt leid, aber die Köchin ist grade einkaufen. Kaffee?”
Die dicke Köchin zwängte sich mit zwei großen Einkaufstaschen durch die Doppeltüre.
“Zwei Frühstück? Kommt gleich!” triumphierte der ungewöhnlich gut gelaunte Kellner.

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